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 Betreff des Beitrags: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 03.06.2016, 06:39 
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Anlässlich der Installation von simplen 220 V Steckdosen in unserer Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses mit 7 Parteien ergab sich während der Beratung durch den Elektroinstallateur ein sehr aufschlussreiches Gespräch über Elektromobilität, das ich Euch nicht vorenthalten möchte. Die Idee war, neben 220 V Steckdosen auch 400 V Kabel einzuziehen, welche zu einem späteren Zeitpunkt für eine Ladestation für Elektromobile genutzt werden können. Wenn man schon dabei ist, ein 220 V Kabel einzuziehen, macht dies auf den ersten Blick auch Sinn, denkt sich der Laie. Die Sache ist in der Praxis komplexer als gedacht. Kurz: verlegt man heute ein Kabel, kann es morgen das falsche sein. Ausführlicher: Der Strombedarf ist bei Schnellladestationen sehr hoch. Unser Neubau wäre bei einem Tesla, der an einer Schnellladestation 32A 'verdaut', in der aktuellen Auslegung überfordert. Die Anpassung wäre zwar einfach, aber es gibt noch weitere Restriktionen. Beispiel: Man kommt um 12 Uhr nach Hause, denkt, dass es sinnvoll wäre, das Elektroauto über Mittag noch schnell nachzuladen, schaltet für das Mittagessen den Kochherd ein (auch 400 V 16A), dann fliegt die Sicherung raus und man kann ohne Mittagessen zu Fuss zum Arbeitsplatz zurückrobben. :) Das Stichwort heisst Lastspitzen. Selbst wenn dem auslösenden Moment mit dem Einbau einer grösseren Sicherung und dickeren Leitungen begegnet werden könnte, heisst das noch lange nicht, dass man dann auch Strom erhält. Das lokale Elektrizitätswerk ist nicht dafür ausgelegt, solche Lastspitzen zu gewährleisten. Wenn es mehr und mehr Elektrofahrzeuge geben sollte, wäre das EW sogar gezwungen, den Strom z.B. über Mittag abzuschalten, wie man früher teilweise Waschmaschinen zu gewissen Zeiten nicht mit Strom versorgt hat, wenn andere Stromfresser (Kochherd, Backofen) Priorität hatten. Dann hat man zwar gegessen, muss aber trotzdem zu Fuss an den Arbeitsplatz. Das Problem verschärft sich erst recht, wenn das massentaugliche Elektroauto weiter fahren kann als die heutigen 100-200 km. Fährt es fünfmal weiter, braucht es auch fünfmal mehr Strom. Und je massentauglicher das Elektroauto wird, desto mehr Strom brauchen dann alle zusammen erst recht. Darauf ist die Infrastruktur gar nicht ausgelegt. An die Infrastruktur in den USA will ich jetzt gar nicht denken...
Das Problem liegt in Zukunft weniger bei den öffentlich verfügbaren Ladestationen, als vielmehr an der Angebotskapazität, die geschätzt verzehntfacht werden müsste, würden alle Elektroautos fahren. Der Steuerzahler darf sich dann freuen, wenn das EW aufgestockt werden muss.
Nur so als Gedankenanstoss.
Zurück zu unserer Installation: der Rat des Elektroinstallateurs ist, das Kabel für 400 V erst dann einzuziehen, wenn die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs konkret wird.

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 03.06.2016, 09:16 
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Möglicherweise ist die einfache Lösung dieses Problems so einfach, daß man nicht darauf kommt.

Der Denkfehler in obiger Argumentation ist: Wenn ein Auto fünfmal so weit kommt, ist es auch fünfmal so lange weg von der Steckdose. Oder andersherum: Schnelladestationen in Mietshäusern sind Unfug, weil man nicht schnell mal eben 500km nach Hause fährt, um dort zu Mittag zu essen, um dann mit dem frischbetankten e-Auto wieder die 500km zur Arbeit zurückzufahren.

Daher dürfte die einfachste Lösung die gewählte sein: Gar kein 400V-Anschluß. Ein Leaf, aber eben auch ein Tesla kann die ganze Nacht den zähen Stromsirup in sich reinsaugen und kommt damit tagsüber genau die 100-200km weit, die gebraucht werden. Das funktioniert auch noch, wenn 7 e-Autos an 7 220V-Steckdosen im Keller stehen.

Für zukünftige 500km-e-Spritztouren wird man auch in Zukunft Extra-Schnelladestationen anfahren müssen, die auf derartige Lastspitzen ausgelegt sind.

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 03.06.2016, 13:49 
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Ich habe oben bewusst etwas polemisiert, damit hier etwas Leben in die Bude kommt. :)

Solange das E-Auto mit einer vollen Ladung nur 100-200 km zustande bringt, taugt er nur als Zweitauto. Niemand wird mit einem E-Auto eine längere Reise planen, dabei jede Ladestation anfahren müssen, um am Ziel anzukommen. D ist ja wesentlich weiträumiger als die kleine CH. In D sehe ich das also noch viel weniger.

Ein Denkfehler würde nur dann vorliegen, wenn das E-Auto ausschliesslich als Pendlerfahrzeug eingesetzt würde. Mangels Zeit und Ladestationen muss das E-Auto VOR der langen Fahrt voll geladen sein. Das Benzinauto kann man mit leerem Tank in die Garage stellen, nach dem Mittagessen die nächste Tankstelle ansteuern und innert 5 Minuten hat man mind. weitere 500 km. 500 km in 5 Minuten. Beim E-Auto dagegen muss man stundenlang laden, bis man überhaupt zur Garage raus kommt.

Ein Plug-in-Hybrid ermöglicht es, mit nur einem Auto auszukommen. Kurze Strecken rein elektrisch mit Benzinmotor als Rangeextender.

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 03.06.2016, 15:58 
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Keine Frage, e-Autos sind Zweitautos, nach wie vor. Da aber im reichen Deutschland sehr viele Zweitautos stehen, spricht - außer dem hohen Anschaffungspreis, der sich aber dank unserer selbstherrlichen Regierung nun um 4000 Euro vermindert - nichts gegen die Ausbreitung des e-Autos.

Wie das in der Schweiz aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber auch im Forum hier soll es ja Eidgenossen mit Zweitwagen geben...

Der Rest ist Definitionssache - ein Zweitwagen, den ich in 95% der Fälle benutzen kann und werde, wenn ich es nur nachts auflade, mutiert für mich zum Erstauto. Auf den Steuerzahler müssen deswegen keine teuren Kraftwerks/Netzausbauten zukommen, wenn man vernünftig ist - was zugegebenermaßen in Deutschland eher nicht anzunehmen ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 03.06.2016, 16:46 
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Ich habe da eine leicht andere Definition. Das Erstauto ist der Wagen, mit dem ich durch Dick und Dünn/Doof fahren kann, also z.B. auch 1'000 km an einem Stück, ohne zu Boxenstopps gezwungen zu werden. Ein E-Auto als Erstwagen würde an der begrenzten Reichweite scheitern. Neben dem 'bezahlbaren' E-Auto braucht es aktuell immer noch ein anderes Auto. Mit einem konventionellen Auto muss ich nur eines durchfüttern. Das E-Auto für die Gattin hat jedoch den Vorteil, dass man sie quasi in einen Zwinger stecken kann, denn weiter als 200 km hin und zurück kommt sie auf keinen Fall. :) Wenn die Stiefmutter weit weg wohnt, empfiehlt man ihr am besten auch ein Elektroauto, dann macht die Batterie schlapp, bevor sie auf der Matte steht. :tongue: :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 03.06.2016, 17:59 
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Ein E-Auto nur für den Weg zur Arbeit, das wär's. Als ich eine Nacht lang den Smart ED testen durfte, inkl. Laden an den heimischen 230 V, war ich Elektro-Fan und bin es noch immer.

Aber dann hatte ich mal kurz die Kosten im Vergleich zum Benziner oder Diesel überschlagen, mit Anschaffung, Akkumiete, Wertverfall, heimische Ladestation anschaffen müssen...

... und mir einen Insight gekauft. :tongue: Er ist eigentlich der Zweitwagen, aber mittlerweile absolviere ich den "langweiligen" Arbeitsweg fast nur noch mit ihm.

Bis das ein E-Auto bieten kann, dauert es noch 10 Jahre. Auch einen Hybrid wollte ich schon seit Jahren, sie waren damals nur zu teuer. Und in 10 Jahren sieht es in Sachen Infrastruktur (hoffentlich) anders aus, und E-Autos werden bezahlbar sein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 03.06.2016, 18:04 
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oz42 hat geschrieben:
Akkumiete

Bei dieser Betrachtung bin ich zum Schluss gekommen, dass ich bei den aktuellen Preisen und meiner Kilometerleistung mehr für die monatliche Akkumiete bezahlen würde als ich beim ZE1 für Benzin ausgebe. Der Rest alles nicht mitgerechnet. Dabei fahre ich immerhin 15Tkm pro Jahr.

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 06.06.2016, 07:52 
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Zu den amüsantesten Dingen im Insight-Autoforum zählen die Bemühungen, dem eigenen Autokauf Rationalität zu verleihen. Wenn ich mal ehrlich bin, habe ich für mein Wägelchen in den 5 Jahren bislang etwa 20 Riesen hingeblättert, also alles zusammen, Kaufpreis, diverse Spritspar-Accessoires, neue Batterie und laufende Kosten und Reparaturen.

Mit einer alten Dieselkarre wäre ich bestimmt nicht teurer, sondern eher billiger weggekommen.

Ein e-Auto schneidet hier eher schlechter ab, aber nicht viel. Einen gebrauchten Leaf samt Batterie kriegt man mittlerweile für unter 20000, auch dank des jetzt 50km weiter fahrenden neuen Leafs.

Nachteil: Schnelle 1000km-Trips zum Sitzansaugen sind nicht drin.
Vorteil: Ich muß nicht dauernd sagen: Tut mir leid, bei mir paßt nur einer rein.

So, zu mehr Rationalität bin ich heute nicht fähig...

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 06.06.2016, 18:49 
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Nur zwei Sitzplätze sind ein Killerkriterium, ganz klar. Aber ich musste in den letzten 6 Jahren noch nie jemandem sagen, dass ich nur einen mitnehmen kann. Bernd fährt sogar zu Dritt: Er selbst, Gattin und (sehr kleiner) Hund.

Klar hätte man bei den Kosten auch ein Elektroauto nehmen können, das kaum 100 km weit kommt, aber ich bezweifle, dass die Kosten über alles gesehen tiefer gelegen hätten. Ausserdem hat man bei den aktuell neuen Autos immer das Gefühl, dass das alte weg muss, sobald ein neues Modell auf den Markt kommt. Dann fährt man eine stinknormale Gurke aber der Stange. Am liebsten würde man mir alle zwei Jahre einen neuen Wagen andrehen, der noch mehr Sollbruchstellen eingebaut hat als der Vorgänger. Ich brauche den heute modischen Firlefanz nicht und mein Auto muss beim Einsteigen auch nicht 'Mama' oder 'Papa' sagen. Mir behagt die Unabhängigkeit und die Rolle als Konsumterrorist.

Fakt ist, dass die Elektroautos wie Blei bei den Händlern herumstehen. Denn teuren Tesla sieht man zwar hin und wieder, aber er erfüllt bei seiner Klientel eher einen anderen Zweck. Letzteres Jahr hat mich mal ein Banker auf einem grossen PP auf mein Auto abgesprochen. Der wollte eigentlich nicht ein Elektroauto per se, sondern vielmehr seine Kollegen im Geschäft beeindrucken. Und wenn aktuell Elektro am meisten Aufmerksamkeit erheischt, dann muss es halt Elektro sein. Drei Jahre werden sie vielleicht gefahren und dann stehen die Wagen wieder beim Händler und keiner will sie haben, weil es immer das Neuste sein muss. Ich habe da mit dem I1 schon einen etwas anderen Ansatz.

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 Betreff des Beitrags: Re: Elektromobilität - Strombedarf - Leitungskapazität
BeitragVerfasst: 06.06.2016, 21:32 
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Rationalität des Autokaufs... nun, ich hatte mir den Insight gekauft, weil ich Bock drauf hatte.

Und mir anschließend die laufenden Kosten schöngerechnet. :D

Nach all den Jahren und all den Vernunftautos hatte ich mir seinerzeit den Smart Roadster als mein erstes Unvernunftauto zugelegt. Und dann später den Insight, um den Smart in Sachen Jahresfahrleistung (welche bei gut 20tkm im Jahr liegt) zu entlasten. Und weil ich den eben immer schon mal haben wollte.

Als Smart-Fanboy gefällt mir natürlich der Smart ED, aber da wird es bald Besseres geben. Und sicherlich auch etwas, was bezahlbar ist und einen Kompromiß aus Fahrspaß und Geldbeutel bieten kann.

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