Einunddreissig hat geschrieben:
Einerseits ist das Schwindel, andererseits kann der reale Beninverbrauch durchaus den angegebenen unterbieten - s. spritmonitor, Prius Plug-In, da gibt's welche, die gar nix mehr brauchen. Kommt halt auf den persönlichen Energiemix an.
Das ist ja das tolle an den PHEV - man hat es zum guten Teil selbst in der Hand, mit was man fährt. Dazu kommt der übliche Vorteil der Stromer, überragender Wirkungsgrad und Rekuperation.
Überragender Wirkungsgrad? Hier eine Gegenrede:
"E-Mobil-Wirkungsgrad: Reden wir mal über 12 Prozent
Den uralten, auch technisch völlig veralteten Dreckschleudern mit dem grottenschlechten Wirkungsgrad, die die kostbaren Reserven an Kohle und Öl beim Schornstein rausblasen, denen muss der Hahn abgedreht werden. Unter der Prämisse "Abschalten einer Dreckschleuder (
durch mehr Elektroautos, Kai) verhindert" sieht die Rechnung plötzlich ganz anders aus. Denn bei dieser Betrachtung muss man von dem Wirkungsgrad (oder sollte man nicht besser Nichtwirkungsgrad sagen) des Kohlekraftwerks von 30 Prozent ausgehen. Dazu muss noch ein Stromleitungswirkungsgrad von bestenfalls 90 Prozent berücksichtigt werden, sowie ein Ladewirkungsgrad von 80 Prozent - Ist die Batterie eines E-Automobil schließlich vollgeladen, so befindet sich in der Batterie dann eine Energiemenge, die 22 Prozent der insgesamt eingesetzten Primärenergie entspricht. Nochmal zum Mitschreiben: nur 22 Prozent können genutzt werden. -
Aber es kommt noch schlimmer: Eine gute Elektromaschine weist einen Wirkungsgrad von 85 Prozent auf, und nicht nur 35 Prozent wie ein Dieselmotor. Diese gebetsmühlenartig immer wieder aufgestellte Behauptung ist im Prinzip richtig. Nur darf man diesen Wert nicht in die Berechnung einsetzen. Denn der Strom muss erst noch fahrzeugintern durch ein elektronisches Steuergerät aufbereitet werden, bevor er auf die E-Maschine losgelassen wird. Und dieses Steuergerät weist einen Wirkungsgrad von etwa 80 Prozent auf. Leider entstehen auf dem Weg von der Batterie zum Steuergerät noch weitere Verluste. Die Entladung der Batterie z. B. geschieht mit 90 Prozent, und beim Transport von der Batterie zum Steuergerät bleiben in Kabeln und Kontakten (Stecker) weitere 10 Prozent hängen. Das bedeutet also - wohlwollend gerechnet - unterm Strich einen Wirkungsgrad von 55% für einen gut ausgelegten und sparsam gefahrenen Elektroantrieb im Automobil.
Was bleibt also übrig vom Kraftwerk bis zur Straße beim ach so umweltfreundlichen, klimaschonenden Elektroantrieb? - 55 Prozent von 22 Prozent ergeben 12 Prozent (in Worten: Zwölf Prozent). Der Rest ist futsch, verpufft, wird als CO2 in die Atmosphäre entlasssen, geht als wertvoller Rohstoff unwiederbringlich verloren."
http://classic.motor-kritik.de/classic/ ... 021805.htmKorrigiert man die Wirkungsgrade des Akkus auf 90%, der Steuerelektronik auf 94% und des Elektromotors auf 95%, so erreicht der Primärenergie-Wirkungsgrad dennoch kaum 20%.
Wenn diese Betrachtung auch nur annähernd stimmt, dann können PHEV mit Fremdstrom zwar das Tankbudget des Fahrers schonen, nicht jedoch die Umwelt - jedenfalls nicht beim heutigen Stand der Stromerzeugung. Ist das PHEV-Konzept dann nicht grundsätzlich ein Irrweg? (Wer kann bei sich schon eine Fotovoltaikanlage oder ein Kleinwindkraftwerk installieren ...)
Den absoluten Energieverbrauch beim Fahren zu senken scheint mir wesentlich sinnvoller zu sein - also genau das, was klassische Hybridautos gut können.